Pflege ist Teamarbeit. Mit Empathie, Wissen und Fachkompetenz können wir zusammen viel erreichen.

In der Pflege arbeiten wir im Team. Nicht nur mit anderen Pflegekräften, sondern auch mit Ärztinnen und Therapeuten. Und zwar auf Augenhöhe. Unser Anspruch ist, dass es den Menschen durch unsere Arbeit besser geht. Manchmal können wir die Situation nur ein wenig verbessern, manchmal können wir aber auch zu einer richtigen Erfolgsgeschichte beitragen.

Eine solche Erfolgsgeschichte haben wir dieses Jahr in unserem Vivaldo-Haus St. Rupert in Saaldorf-Surheim erlebt. Die Geschichte eines willensstarken Mannes, der mit Hilfe einer hochkompetenten und professionellen Pflege wieder auf die Beine gekommen ist. Eine Geschichte, die uns stolz macht!

Diese Geschichte möchten wir teilen.

Im Februar 2024 kam Herr Wagner in unsere Einrichtung, immobil und geschwächt, aber mit dem starken Willen, wieder gesund zu werden und nach Hause zu gehen.

Wir durften Herrn Wagner interviewen:

Herr Wagner, warum haben Sie eine professionelle Unterstützung in der Pflege gesucht?

Das Jahr 2023 war kein gutes Jahr für mich und meine Frau, Felicitas Wagner Gräfin von Faber-Castell, von mir „Goldkind“ genannt. Sie war schon länger erkrankt und musste sich leider mehreren Operationen unterziehen. Im Oktober stürzte ich dann und zog mir eine schwere Schulterverletzung zu. Zunächst schien es wieder besser zu werden, doch zu Beginn des Jahres 2024 musste ich mich doch einer Operation in Trostberg unterziehen. So begann auch das Jahr 2024 nicht erfreulich.

Durch das lange Warten wurde der Eingriff viel schwerer als gedacht und zudem auch sehr bedrohlich für mein Leben. Daher blieb ich noch einige Zeit im Krankenhaus. Überraschend wurde in dieser Zeit auch mein Goldkind dort aufgenommen. Da ich nach der Operation unter sehr starken Schmerzen litt und eine frische Operationswunde hatte, was mich extrem schwächte, konnte ich nicht sofort zu ihr. Das trifft mich besonders, da mein Goldkind kurz darauf verstarb.

Wir waren 63 Jahre gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Mich erfasste eine tiefe Trauer, ich konnte sie bei der Verabschiedung nicht begleiten, der Verlust nach einem so langen gemeinsamen Weg wiegt sehr.

Ihr Verlust tut uns sehr leid, wie haben Sie es geschafft, in dieser seelischen und körperlichen Ausnahmesituation weiterzumachen?

Ich versuche immer, nach vorne zu schauen. Ich habe eine bemerkenswerte Familie, die mich sehr unterstützt hat, und ich hatte Ziele, die mir geholfen haben. Ich wollte kämpfen wie ein Löwe.

Dürfen wir fragen, welches diese Ziele waren?

Ich wollte bei der Beisetzung meines geliebten Goldkinds, welche dankenswerterweise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde, die Urne zur letzten Ruhestätte tragen. Ich wollte wieder Auto fahren können, ich wollte wieder in mein Haus zurück und ich wollte wieder Fliegen. Schließlich war ich über 40 Jahre Berufspilot, hatte eine eigene Gesellschaft mit vielen Flugzeugen. Dem Fliegen gehört nicht nur bis heute meine Leidenschaft, das Fliegen war mein Leben.

Sie sind selbst 96 Jahre alt, beeindruckende Ziele haben sie motiviert. Wie ging es für Sie weiter?

Vom Krankenhaus ging es für mich in die Rehabilitation. Meine Schulter bereitete Probleme, ich konnte nicht mehr selbstständig laufen, war schwach und angestrengt. Im Alter von 96 Jahren steckt man all diese Belastungen nicht so einfach weg, weder die körperlichen noch die seelischen. Es sollte sich zeigen, wie weit meine Genesung möglich war. Zunächst sah es nicht so optimistisch aus. Aber es wurde langsam besser.

Wie sind Sie dann zu uns gekommen?

Mein Zustand besserte sich etwas während der Rehabilitation. Aber um meine Ziele zu erreichen, reichte die Zeit dort nicht aus. Meine Söhne, Thomaso und Nicolai, suchten daher mit meinem Einverständnis nach einer Einrichtung zur Kurzzeitpflege. Ziel war es, dort all die Unterstützung und die Zeit zu bekommen, die ich zur Genesung benötigte. Meine Söhne hatten dann für mich die Einrichtung St. Rupert von Vivaldo ausgesucht, so kam ich hierher. Zu meiner Freude bekam ich ein Zimmer mit Blickrichtung Flughafen Salzburg.

So sind Sie also Anfang Februar bei uns eingezogen, wie geht es Ihnen bei uns?

Mir geht es hier sehr gut, ich bin sehr freundlich aufgenommen worden, auch zu meinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern gibt es herzliche Kontakte. Aber mit meinem Einzug fing auch die Arbeit an. Ich bekomme zweimal in der Woche eine Physiotherapie, und die Pflegekräfte unterstützen und motivieren mich unermüdlich. Dazu gehört nicht nur die Körperpflege, ich konnte bei meinem Einzug noch nicht einmal selbstständig stehen.

Sie helfen mit bei der Mobilisation, es gibt viele Gespräche, und auch die soziale Betreuung bietet viele unterschiedliche Aktivitäten an, an welchen ich nach Lust und Laune sehr gerne teilnehme. Das alles trägt dazu bei, dass es mir inzwischen sehr viel besser geht. Auch meine Familie besucht mich regelmäßig. Ich bin also auf einem guten Weg.

Haben Sie schon erste Ziele erreichen können?

Glücklicherweise kann ich diese Frage mit „Ja“ beantworten. Inzwischen konnte die Familie mein Goldkind beisetzen, das war ein wichtiger Schritt für mich. Ich kann wieder überschaubare Strecken mit einem Stock zu Fuß gehen, für weitere Wege benutze ich meinen Rollator. Ich fahre gelegentlich wieder Auto und mache Ausflüge nach Salzburg und in die nähere Umgebung. Im Juli geht es wieder nach Hause, es sind bereits Besuche meiner Kinder, Enkelkinder und meiner Verwandtschaft geplant. Eine große Freude für mich. Natürlich bin ich noch nicht wieder auf der Höhe. Er wird schwer für mich, zu Hause allein zurecht zu kommen. Ich mache regelmäßig meine Übungen und arbeite jeden Tag für meine Genesung. Das ist nicht einfach und es liegt noch ein langer Weg vor mir. Aber ich habe auch schon viel geschafft.

Mein Ziel, im August zu einem kleinen AusFLUG auch wieder im Cockpit zu sitzen, spornt mich weiter an, denn Fliegen war mein Leben. Ich bin dankbar, dass meine Genesung so gut gelungen ist. Das verdanke ich meinem starken Willen und der kompetenten, engagierten und liebevollen Unterstützung der Mitarbeitenden im Haus St. Rupert. Der Eindruck meiner Söhne bei der Auswahl der Einrichtung hat nicht getäuscht, ich habe hier alles bekommen, was ich für meinen Weg zur Erreichung meiner Ziele benötigt habe. Es ist noch nicht alles erreicht, aber es ist viel geschafft. Dafür bin ich allen Beteiligten dankbar.

Wir bedanken uns bei Herrn Wagner auf das herzlichste. Nicht nur für dieses sehr persönliche Interview, sondern für den Weg, den wir gemeinsam gehen durften. Herr Wagner kämpft, wie er selbst sagt, wie ein Löwe. Und unser Pflege-Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Es ist ein toller Erfolg und ein wunderbares Gefühl für alle Pflegekräfte und ihre Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Professionen, zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen zu haben. Zu sehen, was alles möglich ist, wenn man sich miteinander den Herausforderungen stellt und sich gegenseitig unterstützt.

Wir sind uns sicher, der AusFLUG im August wird der krönende Abschluss dieser Erfolgsgeschichte werden.